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Mit dem Motorschirm vom Bodensee auf die Ostalb

Seitdem ich im Jahr 2019 meinen Motorschirmschein gemacht habe, hatte ich den Wunsch einmal vom Bodensee in meine alte Heimat - die Ostalb - zu fliegen. Die Luftlinie vom Flugplatz Binningen zu meinem Geburtsort Heidenheim beträgt 145 km, so dass die Flugzeit ohne Rückenwind bei über 3,5 Stunden liegen würde. Ein solcher Flug wäre mit einer Tankfüllung nicht möglich, so dass ich zur Durchführung auf Rückenwind angewiesen war. 

 

An Christi Himmelfahrt waren die Bedingungen perfekt - ein überregionaler SW-Wind mit ca. 15-20 Km/h war prognostiziert. Außerdem bot sich der Vatertag an, meinen Vater in der alten Heimat zu besuchen. Also ging es gegen 11:00 Uhr vom Flugplatz Binningen los auf direkter Luftlinie Richtung Heidenheim - meine Frau begleitete mich auf der Straße mit unserem Wohnmobil.

Vom Hegau ging es zunächst vorbei an Neuhausen ob Eck und dem Donautal in Richtung Sigmaringen. Unterwegs überflog ich das Campus Galli bei Meßkirch - eine mittelalterliche Klosterbaustelle, auf welcher Handwerker und Ehrenamtliche mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts ein Kloster auf Grundlage des St. Galler Klosterplans erschaffen. Bei Inzighofen überflog ich die Fürstlichen Anlagen mit dem an der Donau gelegenen Amalienfels und der Teufelsbrücke. Dann ging es direkt über Sigmaringen mit seinem beeindruckenden Hohenzollernschloss. 

Weiter ging es quer über die Schwäbische Alb mit seinen Wäldern und Tälern. Dabei kam ich direkt über Zwiefalten, welches für seine Klostergeschichte bekannt ist. Beeindruckend in einem Talkessel der Urdonau gelegen näherte ich mich der Stadt Blaubeuren - welche für den Blautopf und sein unterirdisches Höhlensystem bekannt ist. Über die Hochebene der Schwäbischen Alb, welche von großen landwirtschaftlichen Flächen und Windrädern geprägt ist, ging es weiter in Richtung meines Ziels - Heidenheim. 

Am Horizont entdeckte ich schon Bekanntes - so tauchten die Ortschaften Altheim (Alb) und Gerstetten auf, welche ich von meinen Autofahrten zwischen Heidenheim und Ulm kannte. Auch meine Frau meldete sich per Handy - sie war bereits in Gerstetten, wo sie auf mich wartete. Auf Grund des starken Westwindes entschloss ich mich jedoch weiter in Richtung des südlichen Randes von Heidenheim zu fliegen und visierte Herbrechtingen und den auffälligen Steinbruch bei Mergelstetten für meinen weiteren Flug an. 

Dank des Rückenwinds war ich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 50-55 Km/h unterwegs und erreichte nach ca. 3 Stunden Flugzeit tatsächlich glücklich, zufrieden und ein bisschen erschöpft, mit den letzten Tropfen Benzin im Tank mein Ziel - Heidenheim!

 Am nächsten Tag ging es dann in 3 Stunden Fahrtzeit mit dem Wohnmobil zurück nach Hause. Gut, dass mein Motorschirm passgenau im Hymer Sydney Platz findet! :-)

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