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Alpstein Crossing 2020

9 Wendepunkte - 3 Teammitglieder - 8 Stunden... das ist das Alpstein Crossing im schönen Appenzeller Land. Dieses Jahr fand nicht nur das erste Alpstein Crossing statt, sondern es war auch mein erster Hike & Fly Wettbewerb. Von unserem Gleitschirmverein Paraotic Konstanz e.V. nahmen insgesamt drei Teams teil. Unser Team "Paraotic" bestehend aus Johannes, Jörg und mir traf sich am Vorabend des Events und legte den Plan für die Wendepunkte fest - so durfte ich zur Burg Clanx, zum Eggli und zum Ruhsitz. Erst wenn alle 9 Wendepunkte zurückgebracht wurden und alle Teammitglieder im Ziel waren, durfte eine zweite Runde gestartet werden.

Nach dem Briefing wurde der Wettbewerb um 09:00 Uhr gestartet und die Athleten verteilten sich in alle Himmelsrichtung zu den Wegpunkten. Ich startete mit Hubi vom Team "Paraotix" in Richtung Burg Clanx. Einige Athleten kamen uns bereits zu Fuß wieder entgegegen. Am Gipfel angekommen blickten wir auf ein Nebelmeer, so dass eine schnelle Entscheidung getroffen werden musste ob wir einen Flug wagen oder besser wieder runterlaufen sollten. Da eine sichere Landung auf jeden Fall gewährleistet war, entschieden wir uns zum Starten und landeten kurz vor Appenzell direkt am Aufstiegsweg. Auf dem Rückweg zur Homebase trafen wir dann mitten in Appenzell auf einen Piloten, der gerade dabei war auf einer Wiese seinen Schirm zusammenzulegen. War es möglich, dass er von der Burg bis mitten nach Appenzell geflogen ist? Natürlich war das möglich - es war Chrigel Maurer (6-facher Sieger der Redbull X-Alps), der gerade seinen Flug von seinem 2. Wendepunkt beendet hatte! Da er gerade mit dem Packen fertig war begleitete er uns ein paar hundert Meter, ehe er auf dem Weg zu seinem 3. Wendepunkt davonzog.

Nachdem wir an der Homebase in Weissbad angekommen waren, ging es weiter zu unserem 2. Wendepunkt "Eggli" - auch hier begleitete mich Hubi. Gemeinsam pushten wir uns über die Wiesen und Wege zum gleichnamigen Bergrestaurant. Oben angekommen stand der Wind perfekt an und trotz des relativ flach abfallenden Geländes reichte es zu einem Flug zurück zum Landeplatz an der Homebase.

Nun trennten sich unsere Wege, während ich zum Bergrestaurant Ruhsitz unterhalb des Hohen Kastens lief führte Hubis Weg zum Wendepunkt Solleck. Am ersten Wegweiser staunte ich nicht schlecht, so war Brülisau mit ca. 55 min und Ruhsitz mit etwa 2 Std. 30 min angeschrieben. Am Fluss entlang ging es zunächst auf einem schönen und abwechslungsreichen Weg nach Brülisau, wo mich auf halbem Weg Johannes von unserem Team überflog - er war wohl auf dem Rückflug von seinem 3. Wendepunkt und musste im Ziel auf Jörg und mich warten, ehe er die 2. Runde starten durfte. Dadurch angespornt ging es von Brülisau stetig bergauf in Richtung Hohen Kasten. Am Wendepunkt angekommen traf ich auf Heiko vom Team "ParaotiX", der gerade dabei war zu starten. Als ich meinen Schirm etwas weiter oben auslegte, lief abermals Chrigel Maurer an mir vorbei, um seinen Schirm am obersten zulässigen Punkt auszulegen und innerhalb weniger Minuten ins Tal zu starten. Der Landeplatz war im Gleitflug nicht zu erreichen, so galt es auf etwas Thermik zu hoffen. Nach dem Start waren tatsächlich leichte Aufwinde vorhanden, so kam ich bis auf den Bergrücken zwischen Brülisau und Weissbad und musste dort landen. Chrigel überflog diesen Rücken und landete vermutlich am Landeplatz oder kurz davor - nichts anderes habe ich erwartet! ;-)

Im Laufschritt ging es ins Ziel, schließlich warteten Johannes und Jörg bereits um die 2. Runde zu starten. Nach einer kurzen Pause ließ ich es mir nicht nehmen trotz erster Krämpfen in den Beinen noch einen vierten Wegpunkt anzugehen. So entschied ich mich zum Wegpunkt Solleck zu gehen, der auf Grund seiner Startrichtung am Nachmittag gut zu starten sein sollte. Auf dem Weg traf ich auf einen schweizer Fliegerkollegen, der mich in Richtung Wendepunkt begleitete. Glücklich, zufrieden aber K.O. kamen wir mit einem weiteren Athleten am Wendepunkt an und ich startete meinen letzten Flug ins Ziel.

Am Ende haben wir die Kracke bezwungen und kamen auf den 8. Platz von 18 teilnehmenden Teams. So genossen wir unser Landebier und die Acroshow am Himmel über Wasserauen. Chrigel Maurer und sein Team von der X-Alps Academy wurden verdienter erster Sieger des Alpstein Crossing 2020.

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