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Thermikfliegen mit dem Motorschirm

Nachdem ich nun etwa ein Jahr mit dem Motorschirm fliege aber eigentlich vom Bergfliegen komme, reizte es mich das Thermikfliegen mit dem Motorschirm auszuprobieren. Der 17. Mai versprach schöne Thermik bei überschaubarem Wind und das bei einer Ostlage, welche die Thermikentwicklung meist begünstigt. Also startete ich unüblich für das Motorschirmfliegen nach der Mittagszeit und damit in die stärkste Thermikzeit. Mangels Platz im Cockpit steckte ich mir mein Vario in die Jacke. 

Der erste Versuch gleich nördlich der Piste verlief noch nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte. Durch die Kopfhörer konnte ich den gedämpften Varioton in der Jacke auch nicht hören und so blieb mir nur der Blick auf die Steigwerte. Kaum im Steigen eingedreht, viel ich auch schon wieder raus! 

Also weiter zum Hohenstoffeln, dessen Ostflanke doch gehen müsste. Aber wie so oft ging hier gar nichts. Erst beim Weiterflug über Weiterdingen stolperte ich in eine schöne starke Ablösung. Zunächst im Leerlauf konnte ich schön eindrehen und die ersten hundert Meter Höhe machen. Als ich mir meiner Sache zunehmend sicherer war, schaltete ich den Motor aus und klemmte den Gashebel ans Cockpit. Und als ich auch noch den Kopfhörer zur Seite klappte war es wie immer... Thermikfliegen vom Feinsten! :-) Nur das Vario in der Tasche war noch etwas leise. Dennoch ging es mit 3-4 m/s in schönen Kreisen nach oben bis ich an der Inversion anklopfte und beschloss weiter Richtung Mägdeberg zu fliegen.

Auch der Start des Motors in der Luft verlief völlig unproblematisch, ein Zug und er ratterte wieder vor sich hin.

Auf dem Rückflug nach Binningen konnte ich bei Hilzingen nochmals eine schöne Thermik ausdrehen und bis zur Luftraumgrenze der TMA Zürich steigen. Ein Segelflieger, derdurchwackelnmitdenTragflächenauf sich aufmerksam machte, staunte nicht schlecht als sich der Gleitschirmflieger plötzlich über Funk bei ihm meldete. Da ist es doch recht praktisch wenn manalsMotorschirmpilotauch Flugfunk anBord hat!

So beschloss ich die Ruhe zu genießen und ohne Motor zurück nach EDSI zu fliegen. Wo ich nach 1,5 Std mit einem Spritverbrauch von weniger als einer Stunde leise und glücklich landete.

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Kommentare: 1
  • #1

    Michael (Samstag, 15 April 2023 18:04)

    Ein schöner Bericht, müsste ich als Bergflieger jetzt im Flachland auch Mal probieren. Danke für die Idee