In Vier Tagen entlang der Alpensüdseite mit dem Ziel "Bassano" - ein Abenteuer der besonderen Art! Nachdem wir zunächst von Meduno starten wollten, verwarfen wir auf Grund der Flugverbotszone Aviono diesen Plan und entschieden uns spontan dazu in der Nähe von Belluno unsere Tour zu beginnen. Mit dabei hatten wir alles was man benötigt um autark mehrere Tage unterwegs zu sein - Zelt, Isomatte, Schlafsack, Gaskocher, Essen und Trinken - so dass wir mit unserem Fluggerät auf ein Gepäck von ca. 20 Kg kamen.

So kamen wir am Sonntagabend auf dem Campingplatz Nevegal überhalb von Belluno an. Am nächsten Morgen um 07:00 Uhr ging es los in Richtung Col Visentin - unseren ersten Startberg. Eine wunderschöne Wanderung führte uns zunächst auf den Höhenzug mit Blick in das Flachland in Richtung Mittelmeer bzw. in die Dolomiten und schließlich auf den ersten Gipfel. Der Nordföhn war zum Glück nicht zu spüren, so dass unserem Flug in Richtung Tagesziel "Piave" nichts im Wege stand.

Thomas schaffte es bis hinter die Seen bei Lago. Ich konnte im richtigen Moment ein Steigen finden und schaffte es schließlich bis zum Tagesziel, so dass ich im Flussbett der "Piave" landen konnte. Bei Temperaturen von über 30 Grad hatte Thomas einen schweren Marsch vor sich, der schließlich auch noch von Gewittern überschattet wurde. Ich konnte den Mittag am Fluss genießen und wartete dann in einer Bar. Thomas kämpfte sich per Bus weiter in Richtung Valdobbiadene, so dass wir uns schließlich in San Vito trafen.

Auf der Suche nach einem Nachtlager fanden wir ein schönes Waldstück im wilden Flussbett der Piave, wo wir unsere Zelte aufschlugen. Auf Grund der Nähe zum Fluss war der Wasserhaushalt gesichert.

Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Sonnenaufgang an der Piave, stand am zweiten Tag zunächst ein "Hike" auf den Monte Tomba auf dem Plan. Bei noch angenehmen Temperaturen ging es zunächst steil auf einem Waldweg auf den Höhenzug westlich des Piave-Taleinschnitts.

Am Monte Tomba angekommen fanden wir eine Wiese die zwar auf Grund der vielen Bäume nicht ideal war aber wohl die einzige startbare Möglichkeit darstellte. So starteten wir sportlich und frohen Mutes in Richtung Bassano, um dann kurz nach dem Abheben festzustellen, dass starker Westwind herrschte und wir offensichtlich im Lee eines ins Tal laufenden Bergrückens waren. Auch beim Versuch in Richtung Bassano zu fliegen standen wir voll im Wind, so dass nach wenigen Kilometern am Boden standen.

Zu Fuß bzw. per Anhalter kamen wir schließlich an unserem Ziel "Bassano" an. Wir gönnten uns eine schönes Bed&Breakfest und ließen den Abend bei Pizza und Wein ausklingen - Dolce Vita pur!

Gut erholt und durch das reichaltige Frühstücksbuffet gestärkt, wollten wir nun in den zwei folgenden Tagen wieder zurück in Richtung Belluno kommen. Dabei wollten wir auf die tolle Infrastruktur in Bassano nicht verzichten und gönnten uns ein Shuttle auf den Pannetone. So starteten wir am späten Vormittag erneut mit dem Ziel "Piave" zurück in Richtung Osten.

Bei toller Thermik konnten wir zunächst beide zusammen in Richtung unseres Tagesziels fliegen. Dann trennten sich die Wege aber wir schafften es beide bis zum Taleinschnitt der Piave. Während Thomas westlich des Flusses landete, konnte ich auf meinem bereits bekannten Landeplatz auf der östlichen Flussseite landen. Ich schlug also wieder mein Lager auf und genoss den Tag bei über 30 Grad am Fluss.

Nachdem wir uns wieder in der Bar getroffen hatten, entschlossen wir uns noch den Abend über Valdobbiadene ein Stück auf unseren nächsten Startberg "Monte Barbaria" zu gehen. So fanden wir ein tolles Grundstück überhalb des Ortes wo wir unser Nachtlager aufschlugen und den Sonnenuntergang über der italienischen Ebene genossen.

Nach einer unruhigen Nacht unter freiem Himmel wachte ich am nächsten Morgen auf einem Tisch liegend auf. Nachdem ich von Ameisen und anderen Insekten besiedelt wurde, trat ich wohl in der Nacht die Flucht nach vorne an und wechselte meinen Liegeplatz. Bei toller Aussicht genossen wir unser Frühstück und stärkten uns für den finalen Anstieg auf den Monte Barbaria.

Nach einer tollen Wanderung in den Sonnenaufgang, erreichten wir schließlich den Gipfel, wo eine schöne Alpe auf uns wartete. Frisch gestärkt suchten wir uns dann einen Startplatz auf den endlosen Wiesen des Höhenzuges östlich des Monte Barbaria.

Wir starteten mit dem Ziel Lago die Lago - einem See am Ort "Lago". Nochmals bei schöner Thermik aber leider frühen Überentwicklungen genossen wir den Flug Richtung Osten und erreichten beide unser gestecktes Ziel. Nach einem Bad im kühlen See beendeten wir glücklich unser Abenteuer und fuhren mit dem öffentlichen Nahverkehr zurück zum Campingplatz Nevegal, wo wir vor vier Tagen unsere Reise begonnen hatten. Es war eine anstrengende Reise voller schöner Eindrücke!
Dauer - 4 Tage
Hike - 30 Km, 3200 hm
Fly - 70 Km
Gepäck - 20 Kg
Hier geht es zu allen Bildern unseres Abenteuers!
Hier das Video zu unserem Abenteuer:
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